Haustiere in Österreich – Ein Faktencheck.
Dem Schnurren der Katze lauschen. Mit dem Hund durch den Wald spazieren. Den Fischen beim Blubbern zusehen. Haustiere bereichern unser Leben. Sie lassen uns im Moment ankommen, zur Ruhe kommen und bieten uns in allen Lebenslagen Gesellschaft. Kein Wunder, dass also viele Österreicher*innen Tierbesitzer*innen sind.
Aber wie viele sind es konkret? Was sind die beliebtesten Tiere in österreichischen Haushalten und wie viel geben wir für unsere Fellnasen aus? Im aktuellen Blog wagen wir einen Faktencheck rund um Haustiere in Österreich.
Auf geht’s…
Haustiere: Das sagen die Zahlen.
Laut Statistik Austria halten rund 1,39 Millionen Haushalte in Österreich Tiere. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel beziehungsweise 36 % aller österreichischen Haushalte Tierbesitzer sind. Anders ausgedrückt halten von 100 Haushalten 35 ein Haustier. Am häufigsten handelt es sich dabei um Katzen und Hunde, gefolgt von Fischen, Kleintieren und Vögeln. Diese Zahlen belegen: Die Österreicher*innen sind aufs Tier gekommen. Kein Wunder, denn Tiere tun gut. Sie leisten Gesellschaft, fordern einen gesünderen Lebensstil und sind einfach gute Partner. Laut Gesetz darf in Österreich jede*r Tiere halten, der über 16 Jahre alt ist und eine artgerechte Haltung ermöglichen kann.
Hund und Katz: Die beliebtesten Haustiere.
Katzen. Sie sind gemütliche Mitbewohner, pflegeleichte Begleiter und anschmiegsame Zeitgenossen. Ganz gleich, in welcher Altersklasse, die Katze ist das beliebteste Haustier in Österreich. 2020 lebten in unserem Land 1.537.850 Katzen. Einer Umfrage des Haustierregisters TASSO zufolge sind die beliebtesten Namen der Miezen Lilly, Luna, Lucy, Leo, Felix und Simba. In Österreich und Deutschland sind die meisten Katzen den Rassen Europäisch Kurzhaar, Bengal und Abessinier zuzuordnen. Auf Platz zwei der Liste der beliebtesten Haustiere folgt der Hund, von denen 2020 in Österreich 629.120 offiziell gezählt wurden. Die Österreicher*innen taufen ihre Hunde am häufigsten mit den Namen Bella, Emma, Luna, Balu, Charlie oder Buddy. Die Top-4-Hunderassen sind Labrador, Schäferhund, Chihuahua und die Französische Bulldogge. In der Bundeshauptstadt Wien leben die meisten Hunde übrigens in den Bezirken Donaustadt, Floridsdorf, Liesing und Hietzing.
Kleintiere: Vor allem bei Kindern beliebt.
Neben Katzen und Hunden leben in vielen österreichischen Haushalten auch Kleintiere. Die Beliebtesten davon sind Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Mäuse und Ratten. Insbesondere Kinder wünschen sich oft kleine, kuschelige Freunde. Zwar sind Kleintiere in der Haltung weniger aufwendig wie beispielsweise ein Hund, nichtsdestotrotz brauchen sie täglich Futter, frisches Wasser, Beschäftigung und natürlich regelmäßiges Ausmisten. Eine gute Möglichkeit um Kindern die Übernahme von Verantwortung, Fürsorge und Konsequenz zu vermitteln. Auf der Liste der Haustiere in Österreich befinden sich auch Reptilien, wie Schildkröten, Schlangen oder Echsen.
Haustiere: Ein boomendes Geschäft.
Bedenken wir, dass Österreicher*innen durchschnittlich 75 Euro pro Monat für ihre tierischen Gefährten ausgeben, wird schnell klar, dass Hund, Katze, Hamster und Co auch einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen. Die meisten Ausgaben der Tierbesitzer*innen entfallen auf Futterkosten, gefolgt von Tierarzt und Haustierbedarf. Die starke Nachfrage nach Haustieren führt allerdings auch zu Problemen. Immer mehr Menschen kaufen etwa unüberlegt einen Hund über das Internet. Was viele nicht wissen ist, dass die Hunde oft aus sogenannten „Qual- oder Massenzuchten“ stammen. Dort werden Hündinnen unter grausamen Bedingungen gehalten, werfen mehrmals pro Jahr und die Welpen werden zu früh von der Mutter getrennt. Die Folge: Menschen kaufen ein physisch und psychisch krankes Tier und trauern häufig schon bald nach dem Kauf über den Tod des tierischen Lieblings.
Haustiere: Gut überlegen, gut aussuchen.
Tiere sollten niemals unüberlegt und spontan angeschafft werden. Zudem muss es nicht immer ein Rassetier oder ein Welpe sein. Gerade in COVID-19-Zeiten sind die Tierheime voll mit liebenswerten Tieren, die eine zweite Chance verdient haben und ihren menschlichen Partner*innen, die ihnen ein Zuhause schenken, mit Liebe und Loyalität danken werden. Wer sich für ein Tier aus einer Zucht entscheidet, sollte sich vor Ort ein Bild machen, die Elterntiere kennenlernen und sich davon überzeugen, dass hier mit den richtigen Werten und nicht nur aus finanziellem Interesse gehandelt wird. Nicht nur, ob und woher ein Tier aufgenommen wird, braucht einige Überlegungen, sondern auch die Langfristigkeit muss uns bewusst sein. Haustiere erfordern Stabilität, jahrelange Pflege und eine verantwortungsbewusste Haltung. Wer das nicht bieten kann, sollte sich besser kein Tier zulegen.
Haustiere im Wandel der Zeit.
Das Zusammenleben von Menschen und Tieren blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück. Aber wie alles im Leben, wandeln sich auch die Rollen und Aufgaben der Haustiere. Früher, in einer stark landwirtschaftlich geprägten Bevölkerung, wurden Hunde vor allem als Wach- und Jagdhunde gehalten. Häufig an der Kette auf dem Hof und ohne Zutritt zum Haus. Katzen dienten in erster Linie der Mäusejagd, Hasen wurden geschlachtet und von exotischen Mitbewohnern, wie Echsen oder Fischen, war noch gar keine Rede. Doch Zeiten ändern sich und Tiere wurden mehr und mehr zu Mitbewohnern. Doch auch heute sind sie weit mehr als Mitbewohner oder Hobby. Ein Beispiel ist hier die tiergestützte Beratung, in der Tiere Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise unterstützen. Sie helfen, indem sie das Selbstvertrauen stärken, indem sie uns Entspannung schenken und indem sie wertfreier sind als Menschen.
Mehr zu diesem Thema finden Sie auch in folgenden Blogs:
- Wertfrei, gefühlvoll, ganz im Moment: Was wir von Tieren lernen können
- Die Bedeutung der tiergestützten Arbeit in der Trauerbegleitung
- Tiere als wertvolle Bereicherung in der Beratung
← Vorheriger Blog-Eintrag | Nächster Blog-Eintrag →