Einblicke in die Arbeit tiergestützter Coaches.

Foto Einblicke in die Arbeit tiergestützter Coaches.

Schon einmal von tiergestütztem Coaching gehört? Nein? Dann wird es Zeit. Denn in der Arbeit mit Menschen sind Tiere wunderbare Partner. Warum und wieso? Das erzählen wir im aktuellen Blog des Berufsverbandes für tiergestützte psychologische Beratung, indem wir Einblicke in die Arbeit tiergestützter Coaches gewähren. Viel Freude beim Lesen.

Tiere: Schon immer an der Seite des Menschen.

Denkt man an Hunde, die Haus und Hof bewachen, Katzen, die Mäuse jagen, oder Pferde, die Kutschen und Schlitten ziehen, wird klar, dass Tiere schon immer Freunde und Helfer des Menschen waren. Das hat sich in der gesamten Menschheitsgeschichte nicht verändert. Heute sind Tiere in mehr Lebensbereichen denn jemals zuvor an der Seite des Menschen. Nicht nur als Haustier, sondern auch im beruflichen Kontext, wie etwa Polizei- oder Lawinensuchhunde, Pferde in der Hippotherapie oder Kaninchen in der Beschäftigungstherapie. Auch im Kontext psychosozialer Beratung werden Tiere mehr und mehr als Co-Coaches eingesetzt. Warum das so ist und wie tiergestütztes Coaching abläuft erklären wir in den folgenden Zeilen gemeinsam mit Margit Knor, die mit ihrem Zwergpudel Balu tiergestützte Beratungen anbietet.

Kommunikation und Interaktion über das Tier.

Probleme anzusprechen. Ängste auszusprechen. Bedürfnisse zu äußern. Das fällt vielen Menschen schwer. Allerdings ist eine offene Kommunikation für eine zielführende psychosoziale Beratung von großer Bedeutung. Lebens- und Sozialberaterin Margit Knor erklärt, wie Tiere hier unterstützen können: „In der tiergestützten Beratung wird der Kontakt häufig über den Hund aufgenommen. Klient*innen streicheln Balu, setzen sich zu ihm auf den Boden, erzählen ihm etwas. Das ermöglicht und unterstützt die Kommunikation zwischen Berater*innen und Klient*innen.“

Die wundersame Wirkung der Tiere.

Haben Sie schon einmal in der Anwesenheit eines Hundes geweint? Wenn ja, dann haben Sie vielleicht auch bemerkt, wie der Hund Ihre Nähe gesucht, Sie angesehen hat. Tiere besitzen die wundervolle Gabe Stimmungen aufzunehmen und ganz unaufdringlich Anteil zu nehmen. Das weiß auch Margit Knor aus ihrer Erfahrung als tiergestützte Beraterin: „Ich hatte beispielsweise einmal einen Klienten, der sich im Rahmen einer Familienaufstellung mit seiner Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Wir waren tief in seinen familiären Strukturen drinnen, er hat geweint. Balu ist hingegangen. Der Klient hat seine Nähe und Zuneigung sofort angenommen, ihn gestreichelt. Das hat ihn wiederum beruhigt.“ Was Margit Knor aus ihrer Praxis berichtet, belegen übrigens auch zahlreiche nationale und internationale Studien. Nämlich, dass Tiere bei Menschen Entspannung und Freude fördern.

Tiergestützte Beratung: Ablauf.

Im Mittelpunkt psychosozialer Arbeit steht stets der individuelle Mensch mit seinen Ängsten, Bedürfnissen und Themen. Das ist auch im psychosozialen Coaching nicht anders. Im ersten Schritt ist daher die Frage wesentlich, ob dieser Ansatz zu Klient*innen passt und diese die Anwesenheit des Tieres wünschen. „Zunächst einmal wird nachgefragt, ob es für Klient*innen in Ordnung ist, dass Balu dabei ist. Nicht alle Menschen sind Tierfreund*innen, manche Menschen haben beispielsweis traumatische Erfahrungen mit Hunden. Bisher hat aber keine*r meiner Klient*innen die Anwesenheit von Balu abgelehnt.“ (Margit Knor) Im Beratungssetting selbst sind Hund, Katze und Co mal präsenter, mal weniger präsent. Balu etwa liegt während der Arbeit von Margit und ihren Klient*innen auch viel im Körbchen. Das ist auch wichtig, denn Tiere sollen Spaß an ihrer Rolle als Co-Coaches und stets die Möglichkeit zum Rückzug haben.

Tiergestützte Arbeit: Vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Auch abseits der Praxis bindet Margit Knor ihren flauschigen Zwergpudel Balu in ihre Arbeit ein. Wo genau? Das erzählt sie uns am besten selbst: „Balu begleitet mich, sofern gewünscht und möglich, auch zu Trainings in Bildungsinstituten. Ich hatte beispielsweise einmal ein Training mit 16 Jugendlichen, die wieder in die Arbeitswelt integriert werden sollen. Manche wollten sich aus kulturellen und religiösen Gründen von mir als Frau nichts sagen lassen. Aber die Jugendlichen haben Balu angenommen, ihn gestreichelt, mit ihm gespielt. Sie konnten bei ihm besser ihre weiche Seite zeigen, was wiederum das Training positiv beeinflusst hat.“ Neben Lebens- und Sozialberatung sowie Aus- und Weiterbildung eignen sich Tiere auch als Partner im Managementtraining. „Meine Beratungen finden auf Wunsch auch draußen statt. Ich bin auch schon mit Manager*innen auf Berge gestiegen. Sie führen dann den Hund, der sozusagen ihr Team symbolisiert. Sie müssen Haltung zeigen und Führung übernehmen.“

Mensch und Tier.

Wichtig ist, dass Tiere in der psychosozialen Arbeit nicht instrumentalisiert werden. Vielmehr geht es darum, dass ihre bloße Anwesenheit und ihr natürliches Verhalten die Arbeit mit Menschen positiv beeinflusst. Wer als tiergestützter Coach arbeiten möchte, braucht nicht nur die Liebe zum Tier, sondern sollte sich auch entsprechend darauf vorbereiten. „Man sollte sich gut überlegen, welches Tier zu einem selbst passt. Ich habe mich aus unterschiedlichen Gründen für einen Zwergpudel entschieden. Erstens, weil es sich dabei um eine sehr aufmerksame Hunderasse handelt. Zweitens aufgrund der kniehohen Größe, die sich auch für Kinder eignet. Drittens, weil Zwergpudel kuschlig weich sind, aber nicht haaren. Ich habe von klein auf viel mit Balu trainiert, ihn etwa an das Stadtleben, Rolltreppen und Rollstühle gewöhnt. Das ist wichtig. “ (Margit Knor)

Fazit: Tiere sind wundersame Begleiter.

Die Einblicke in die Arbeit von Margit Knor zeigen, welch wunderbare Wirkung Tiere auf Menschen haben. Und das in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen und Situationen. Tiere beruhigen und entspannen. Tiere nehmen Skepsis und fördern Vertrauen. Tiere öffnen das Herz und bauen Barrieren ab. Alle diese Fähigkeiten unterstützen die Arbeit an menschlichen Themen, ganz gleich, ob Beziehung, Gewalt, Sexualität oder Traumata. Ganz gleich, ob die Arbeit mit jungen oder älteren Menschen.

Mehr über Margit Knor und Balu erfahren Sie unter: https://www.margitknor.at

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